Text: Alfred Studerus Fotos: Matthias Weinhold
Reportage: Besichtigung des Holcim-Kieswerks Mülligen
Nach über zehn Jahren findet am 12. September 2023 wieder einmal ein Forum-60-plus-Anlass in Mülligen statt. Pünktlich heisst Markus Vogt, Werkleiter Holcim, die zehn Teilnehmenden dieser «Expedition» willkommen. Mit dabei ist auch Stephan Urech, der den demnächst in Pension gehende Markus Vogt nach einer Übergangsphase als Kieswerkleiter ablösen wird.
Holcim betreibt das Kieswerk Mülligen seit den frühen 1960er-Jahren und beschäftigt hier 19 Mitarbeiter.
Die Wanderung führt von den Gebäulichkeiten zwischen riesengrossen Kieshaufen, durch die Radwaschanlage für LKWs und unter dem Förderband durch Richtung in Autobahn A3.
Auch aus Betonabbruch zerkleinerter «recycelter» Schotter begegnet uns, welcher in Sachen Qualität dem «normalen» Schotter in nichts nachsteht.
Nun gelangen wir durch den verdeckten Tunnel unter der A3, der beim Bau der Autobahn bereits 1992 gebaut wurde, aber erst 2021 mit dem Förderband in Betrieb genommen wurde.
Am anderen Ende angekommen, öffnet sich der Blick über das neue Abbaugebiet Lindenacher Ost mit einer Fläche von ca. 30 ha. Markus Vogt informiert uns, dass der Kanton nach drei Jahren endlich die Bewilligung für die neue Werkzufahrt ennet der A3 erteilt hat, welche direkt bei einem neuen Anschluss an die Birrfeldstrasse mündet und den Verkehr durch Mülligen massiv reduzieren wird, da die bisherige Werkstrasse auf Höhe der Bergackerwegs aufgehoben wird. Rund um uns macht sich der enorme Kieswerkverkehr sicht- und hörbar.
Während der saubere Aushub noch bis 2025 im alten Areal deponiert wird, sind im neuen Teil die beiden Caterpillar-Pneulader für Nachschub in die Einfüllmulde des Förderbandes besorgt.
Um die Mikrobiologie des Humus zu erhalten, darf nur während der trockenen Zeit die Humusschicht abgetragen und im alten Kieswerkareal umgehend wieder ausgebreitet werden. Die neue Grube hat bereits die maximale Tiefe von 30 m erreicht. Zum Schutz des Grundwasserstromes ist kantonal ein Kiesdeckel über dem Grundwasser von 2 m vorgeschrieben. Die Holcim erhöht aber dieses Minimum noch um einen Meter.
Interessant ist auch die Auflage des Kantons, dass im ganzen Holcim-Gelände keine Neophyten gedeihen dürfen. Da die A3 auf dem Birrfeld ein bedeutender Ausbreitungskorridor für invasive Arten ist und die zuständigen Stellen nicht allzu viel unternehmen, wird das Ausrotten der Neophyten im Areal zur Dauerbeschäftigung der Holcim.
Zur fortschreitenden Zeit nehmen wir den Rückweg unter die Füsse, und zum Abschluss der Wanderung besammeln wir uns im Pausenraum des Werkes. Nach Beantwortung der offenen Fragen und einer kleinen Erfrischung bedanken wir uns bei den beiden Wanderleitern und verabschieden uns.
Nach dem Anlass treffen sich noch einige Kieswerk-Wanderer im «44i», der neuen Besenbeiz in Mülligen, zu einem wohlverdienten «Sirüpli» und einer Wurst vom Grill.
Alfred Studerus