Stefan WagnerEin Leben für das Thema Alter – Stefan Wagner

Der mit dem Nebenraum erweiterte Aare-Saal mit rund 100 Stühlen reichte nicht aus, um allen Interessierten einen Sitzplatz zu bieten, es mussten noch weitere Sitzgelegenheiten herangeschafft werden. Warum dieser nie gekannte Andrang zu einem Vortrag? Stefan Wagner, Gemeindeschreiber II von Windisch, hatte sich bereit erklärt, am 30. Januar 2024 Einblicke in sein «Lebenswerk» zu geben, bevor er in Ende Februar in Pension geht.

Der Saal ist bis zum letzten Platz gefülltStefan Wagner begann seine Ausführungen mit dem bekannten «Seniorengebet», das mit den Worten endet: «drum lieber Gott, hör’ auf mein Bitten, lass’ es noch lange weiterzwicken». Als wichtigen Eckpunkt seines Lebens sieht er das Motto «Der Stern des Glücks zeigt sich dort, wo wir uns einsetzen für das gemeinschaftliche Leben».

Er selbst startete ab dem Jahr 2000 sein Wirken als Begleitperson in Seniorenferien. Weitere «Meilensteine» sind

  • 2008 die Entwicklung eines Altersleitbildes unter Berücksichtigung der aktuellen und zukünftigen Altersstruktur
  • 2007 der Zusammenschluss der SPITEX-Organisationen auf Gemeindeebene und die Einführung eines 24/7 Pflegeangebots
  • Am 01.05.2009 wird das 1. Regionale Altersleitbild in Kraft gesetzt
  • 2012 Gründung der SPITEX Region Brugg AG
  • 2013 Schaffen der Koordinationsstelle Alter Region Brugg durch Zusammenschluss der Altersorganisation von Brugg und dem Eigenamt
  • 2015 wird eine Überprüfung des Altersleitbildes durchgeführt
  • 2020 Integration Stadt Brugg in die Koordinationsstelle Alter Windisch-Eigenamt
  • Ab 01.01.2024 befindet sich die Koordinationsstelle Alter, geführt von Renate Trösch, neu im Gemeindehaus in Windisch.

Stefan Wagner gibt Einblick in sein WirkenBescheiden weist er bei allen diesen Aktivitäten auf seine treibende Kraft hin, was mit einem Zwischenapplaus des Publikums quittiert wird.

Nicht alle seine Initiativen konnten (wie sich inzwischen herausgestellt hat, zum Glück) umgesetzt werden

  • Kein Bau eines Pflegeheims für die «Babyboomer-Generation»
  • Dafür 25 weiteren Alterswohnungen mit dem Neubau der Residenz zur Linde

Abschliessend weist Stefan Wagner auch etwas stolz darauf hin, dass die Region Brugg für all diese Erfolge von vielen anderen Gemeinden beneidet wird.

Dann geht er auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen in der Altersarbeit ein

  • Der Aufwand bei Todesfällen ist stetig steigend
  • Als Beispiel aus seiner Beistandstätigkeit bei einer dementen Frau zählt er Beispiele seiner Tätigkeit auf
  • Er empfiehlt, die Veranstaltung Hirntheater zu wiederholen
  • Durch die stetig steigenden Lebenshaltungskosten bekommt das Thema Altersarmut immer mehr Gewicht, aber die Hürden für den Erhalt von Ergänzungsleistungen seien viel zu hoch und alles sei zu bürokratisch
  • Um das «Sonntagsloch» bei vielen Senioren zu füllen, initiierte er 2022 die alle zwei Monate stattfindenden Sonntagsausfahrten, die er auch weiterhin betreue
  • Neu wird es in den Zwischenmonaten einen Sonntags-Mittagstisch geben
  • Auf seine Initiative hin werden Jubilare zu einem Jubilaren-Essen eingeladen statt eines Hausbesuches mit Geschenkübergabe
  • Im November 2022 wurde das generationenübergreifende Zukunftskafi gegründet und in ersten Sitzungen die Realisierung diskutiert
  • Sein Tipp für die Zukunft: präventiv vorausdenken!

Die knapp 140 Zuhörerinnen und Zuhörer verdankten die spannenden und sehr persönlichen Ausführungen mit langanhaltenden, warmem Applaus.

Als Dankeschön überreichte ihm Gemeinderat Lothar Eckert aus Habsburg einen Karton mit einem guten Tropfen aus der Region.