Text und Fotos: Matthias Weinhold
Vereinsreise 2024: Wehrhafte Stadt und traumhaftes Mittagessen
«Besuch von Neuf-Brisach und Spargelplausch» – unter diesem Motto stand unsere erste Vereinsreise am 07. Mai 2024. Leider war uns der Wettergott dieses Mal nicht so wohlgesinnt – seit der Nacht herrschte mehr oder weniger starker Dauerregen.
Zum Glück hat die Bushaltestelle Turnhalle in Hausen zwei Wartehäuschen, so konnten die 50 Personen dicht gedrängt im Trockenen warten, bis nach der Passage des fahrplanmässigen Postautos unser Reisecar zum Einsteigen vorfuhr.
Auf der Autobahn A3 ging es Richtung Basel, in den Tunneln unter Kleinbasel und dem Rhein hindurch zum Autobahnbeginn auf französischer Seite. Nach wenigen Kilometern wechselten wir auf die Landstrasse, die später mehrere Kilometer in ca. 50 m Abstand zum Rheinseitenkanal entlang führt. Auffällig war, dass der Steifen zwischen Strasse und Damm über weite Strecken ohne jeglichen Bewuchs war. In Chalampé ging es über Rheinseitenkanal und Rhein auf deutsches Gebiet, und wenige Minuten später erreichten wir das erste Ziel unserer Reise, dem Gasthof zur Krone in Neuenburg am Rhein. Im Krone-Saal stand schon für jeden ein kleines Zmorge bereit.
Nach der Stärkung fuhren wir auf demselben Weg zurück nach Frankreich, um auf der Landstrasse, vorbei am berüchtigten, mit extremen Sicherheitsmassnahmen umgebenen Atomkraftwerk Fessenheim, wenig später in der Festungsstadt Neuf-Brisach einzutreffen. Schon auf dem Weg dorthin blieben die Scheibenwischer in Ruheposition, und beim Ausstieg vor dem Office de Tourisme beschloss der Schreibende, ein minimales «Nasswerden«-Risiko einzugehen und den Schirm im Car zurückzulassen.
Zwei Guides in historischen Uniformen erschienen kurz darauf am Rand des Hauptplatzes und begrüssten uns herzlich. Die gut einstündige Führung erfolgte in zwei Gruppen: getrennt ging es die Rue de Belfort zum Vanban-Museum im Port de Belfort, wo uns in einer Multimedia-Präsentation die Geschichte und Architektur der Stadt vermittelt wurde. Vauban (1633 – 1707) war vom König zum Generalkommissar der Festungen ernannt worden, Neuf-Brisach ist genau nach seinen Plänen in den Jahren 1698 – 1702 erbaut worden und steht seit 2008 auf der UNESCO-Welterbeliste.
Durch das Belfort-Tor hindurch, eine Treppe hinunter, kommt man auf eine kreisrunde Bühne auf einem Lastkahn, der 1842 bis 1846 bei der Rheinbegradigung zum Transport von Steinen verwendet wurde. Dort gab es Erklärungen zu den zwei parallelen, in der Tiefe gestaffelt angelegten Verteidigungslinien und wie die Wahl von Winkel und Höhe der Befestigungsmauern zusätzlich den Beschuss der Stadt erschwerte. Anschliessend ging es zwischen zwei Bollwerken zur äusseren Verteidigungslinie, die durch ihre Weitläufigkeit stark beeindruckt.
Gegen 12.00 Uhr waren beide Gruppen zurück am Office de Tourisme und bestiegen wieder den Car. Zurück nach Deutschland ging es über drei Rheinarme bei der weitläufigen Schleussenanlage Vogelgrun und in halbstündiger Fahrt zum Weingut Lampp in Heitersheim. Saisonabhängig gibt es dort in der Sulzbach-Straussi (= temporäres Restaurant) delikate Spargel- und Erdbeer-Speisen.
Heidi Wasem hatte für uns ein sehr schmackhaftes Spargel-Menu ausgewählt: Spargelcremesuppe, eine Portion Spargel mit Härdöpfel, Kratzete (in Stücke gerissene Pfannkuchen) und Sauce Hollandaise sowie als zusätzliche Beilage rohen und gekochten Schinken, bei dem auch ein Nachschlag möglich war. Dessert und Kaffee rundeten das Menu ab.
Unsere Präsidentin bedankte sich in einer kurzen Ansprache für die tolle Organisation und wies noch auf das Einkaufslädeli hin, in dem die Weine des Weinguts und der selbstangebaute Spargel erworben werden konnte.
Bei der Heimfahrt fuhr uns der Chauffeur «längs» durch das Markgräfler Land, kurz vor Lörrach auf die Autobahn bis zum Autobahnende hinter Rheinfelden, dann über die Landstrasse zum Rheinübergang Stein-Säckingen und auf der A3 – überall ohne Staus – nach Hausen zurück, wo wir gegen 18.00 Uhr eintrafen.
Ganz herzlichen Dank an Heidi Wasem für die perfekte Planung, Organisation und Leitung dieser Reise.
Matthias Weinhold